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Gute, angepasste Ernährung im Alter

Sinkender Energiebedarf

Im Alter sinkt der Energiebedarf, weil sich der Grund­umsatz ver­ringert und die körper­liche Aktivi­tät häufig ab­nimmt. Viele ältere Menschen be­halten jedoch ihre bisheri­gen Ess­gewohn­heiten bei, was zu einer Gewichts­zunahme führen kann. Um dem entgegen­zuwirken, sollten kleinere Portio­nen mit hoher Nähr­stoff­dichte be­vorzugt werden, also Lebens­mittel, die wenig Kalorien, aber viele Vitamine und Mineral­stoffe ent­halten, wie Gemüse, Obst, Voll­korn­produkte und magere Eiweiß­quellen.

Erhöhter Bedarf an Nährstoffen

Obwohl der Energiebedarf sinkt, bleibt der Bedarf an vielen Vita­minen und Mineral­stoffen gleich oder steigt sogar. Besonders kritisch sind Vitamin D, Calcium, Vitamin B12 und Fol­säure. Ältere Menschen sollten deshalb gezielt nähr­stoff­reiche Lebens­mittel wählen und ggf. in Absprache mit Ärztin­nen und Ärzten Nahrungs­ergänzungs­mittel ein­setzen.

Probleme mit dem Kauen und Schlucken

Zahnprobleme, schlecht sitzende Prothesen oder trockener Mund können das Kauen und Schlucken er­schweren. Dies kann zu einer einseiti­gen Ernäh­rung und Mangel­erschei­nungen führen. Weiche, gut ge­kochte Speisen wie Suppen, Eintöpfe, Pürees oder weich gedünste­tes Gemüse erleich­tern die Nahrungs­aufnahme und sollten häufiger ange­boten werden. Wichtig ist auch eine regel­mäßige zahn­ärzt­liche Kontrolle.

Appetitlosigkeit

Viele ältere Menschen haben weniger Appetit, was zu einer unzurei­chen­den Nahrungs­aufnahme führt. Ursachen können Medikamente, Depres­sionen oder Einsam­keit sein. Appetit kann durch eine ange­nehme Ess-Atmosphäre, regel­mäßige Mahl­zeiten, aromati­sche Kräuter und appetit­liche Präsenta­tion der Speisen ge­fördert werden. Auch kleine, nähr­stoff­reiche Zwischen­mahl­zeiten helfen, den Bedarf zu decken.

Flüssigkeitsmangel

Das Durstgefühl lässt im Alter nach, was zu Flüssig­keits­mangel führen kann. Die Folgen reichen von Konzentra­tions­schwäche bis hin zu Verwirrt­heit und Nieren­problemen. Ältere Menschen sollten daran er­innert werden, regel­mäßig zu trinken, auch wenn sie keinen Durst ver­spüren. Wasser, ungesüßte Tees und verdünnte Frucht­säfte sind ideal. Ein fester Trink­rhythmus und griff­bereite Getränke unter­stützen die regel­mäßige Flüssig­keits­zufuhr.

Veränderte Verdauung

Mit dem Alter verlangsamt sich die Verdauung, was zu Blähungen, Ver­stopfung oder Völle­gefühl führen kann. Eine ballast­stoff­reiche Ernährung mit Voll­korn­produkten, Obst, Gemüse und Hülsen­früchten kann helfen, die Verdau­ung anzu­regen. Gleichzeitig sollte aus­reichend Flüssig­keit auf­genom­men werden, da Ballast­stoffe nur so effek­tiv wirken können.

Gewichtsverlust und Mangelernährung

Unbeabsichtigter Gewichtsverlust kann ein Warn­signal für Mangel­ernährung sein. Besonders ge­fährdet sind allein­lebende Menschen, Pflege­bedürftige und Personen mit chroni­schen Krank­heiten. In solchen Fällen sollte die Ernäh­rung energie­reich, aber gesund ge­staltet werden, etwa durch die Zugabe von hoch­werti­gen Ölen, Nüssen oder Milch­produkten. Eine regel­mäßige Gewichts­kontrolle kann helfen, Probleme früh­zeitig zu er­kennen.

Erhalt der Muskelmasse

Im Alter nimmt die Muskelmasse natürlicher­weise ab, was zu Schwäche und Sturz­gefahr führen kann. Eine ausrei­chende Eiweiß­zufuhr ist daher beson­ders wichtig. Empfehlens­wert sind mageres Fleisch, Fisch, Hülsen­früchte, Milch­produkte, Eier und auch pflanz­liche Eiweiß­quellen wie Tofu oder Nüsse. Idealer­weise wird die Eiweiß­zufuhr durch regel­mäßige Be­wegung er­gänzt.

Soziale und psychologische Aspekte

Allein essen zu müssen, kann die Freude an der Nahrungs­aufnahme stark mindern und sogar zur Appetit­losig­keit führen. Gemein­same Mahl­zeiten mit Familie, Freunden oder in Senioren­gruppen fördern nicht nur den Appetit, sondern auch das emotio­nale Wohl­befin­den. Auch das gemein­same Ein­kaufen, Kochen und Essen wirkt sich posi­tiv auf das Ernährungs­verhal­ten aus.

Individuelle Ernährung bei Krankheiten

Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Blut­hoch­druck oder Nieren­schwäche er­fordern eine ange­passte Ernäh­rung. Dabei ist es wichtig, indivi­duelle Ernährungs­pläne mit Fach­personal zu er­stellen und regel­mäßig zu über­prüfen. Die Ernäh­rung sollte nicht zu restrik­tiv sein, sondern auch Genuss er­mög­lichen, um die Lebens­qualität zu er­hal­ten und die Therapie-Treue zu fördern.

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